Mensch kann nicht freientscheiden, gut zu sein/Gutes zu tun

[Im Gedenken an Julia Nigmann]

Heute hat der Pfarrer Hannes Schott bei der Trauerfeier von beliebter Pfarrerin Julia Nigmann an der ESG FAU Erlangen-Nürnberg mitgeteilt, dass Julia während ihrer Doktorarbeit psychisch belastet wurde und dies könnte der ursach ihres Todes sein.

Daher habe ich recherchert und hat die Infos über Julias Doktorarbeit gefunden. Mit einem Satz bin ich sehr einverstanden: „dass der Mensch nicht frei darüber verfügen kann, das Gute zu wollen und zu tun“.

Ich habe oft den Satz in der Bibel „Wollen habe ich wohl, aber vollbringen das Gute finde ich nicht (Römer 7, 18)“ zitiert. Nun habe ich aber tiefer verstanden, viele Menschen könnten nicht nur kein Gutes vollbringen, sie haben überhaupt keine Chance selbst zu entscheiden, Gutes zu tun.

Ich weiß nicht, ob diese „Unfreiheit“ Julia enttäuscht hat, nicht nur an individuellen Menschen, sondern auch an die Gesellschaft.

Ich denke wir können nur möglichsten versuchen, zu entscheiden und zu realisieren, Gutes zu tun. Durch unseres Tun, die Menschen, die keine Chancen zu entscheiden haben, beeinflussen, auch für Gutes zu entscheiden und zu tun.

Unter sind die Infos über ihre Doktorarbeit:

Martin Luther über Bild und Glaube Katharina von Bora, Luthers Ehefrau in jungen Jahren. Julia Nigmann, als Pfarrerin im Raum Heidelberg tätig, steht Modell für die junge Katharina von Bora, die Luthers Ehefrau wurde. Beide Frauen ähneln sich sehr – nicht nur äußerlich. Frau Nigmann untersucht in ihrer Doktorarbeit, wie Luther zu seinen reformatorischen Einsichten über die menschliche (Un-) Freiheit kam. In seinen Predigten, Briefen und Schriften aus der Zeit von 1505-1517 sucht sie nach Spuren, an denen sich erkennen lässt, wodurch er allmählich davon überzeugt wurde, dass der Mensch nicht frei darüber verfügen kann, das Gute zu wollen und zu tun. Um das herauszupräparieren, muss man – wie Katharina – „zahlreiche große Qualitäten“ und viel Ausdauer besitzen. Auch das verbindet die beiden.

„Bilder, Glocken, Messgewänder, Kirchenschmuck Altarlichter und dergleichen halte ich für frei. Wer will, kann es auch lassen. Obwohl ich Bilder aus der Heiligen Schrift und von guten Geschichtserzählungen (Historien) für nützlich, aber doch für eine Sache der persönlichen freien Entscheidung halte. Denn mit den Bilderstürmern halte ich es nicht.“

Luther gehörte nie zu den Bilderstürmern. Im Gegenteil: Als die unter Führung seines Fakultätskollegen Karlstadt anfingen, ihr Unwesen zu treiben, verließ Luther die Wartburg und kam trotz Acht und Bann nach Wittenberg und predigte eine Woche lang gegen diesen Versuch, Menschen mit Gewalt ihre Glaubensbilder zu nehmen und zu zerstören. Seine Begründung hieß: „Wir müssen alle für uns selbst sterben und dann gewiss sein, woran wir glauben und worauf wir hoffen“.

Da kann keiner den anderen vertreten. Und darum darf auch kein Mensch einem anderen vorschreiben, welche Bilder des Glaubens für ihn richtig und wichtig sind. Diese Botschaft hat die Menschen in Wittenberg so überzeugt, dass der Spuk des Bildersturms nach dieser Predigtwoche vorbei war. (Quelle: https://kipdf.com/wieviel-martin-luther-steckt-in-ihnen-einer-von-uns_5ac9f0951723dd03363e7a03.html, Ziffer 46)

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2 Kommentare.

  1. Vielen Dank für den Kommentar!

  2. F Schmidt Kaler

    Die Welt liegt in Gottes Hand. Das ist mein christlicher Glaube. Es ist gut dass wir zwar alles versuchen so gut zu tun wie wir können, aber auch wenn es uns nicht gelingt, dann ist es Gottes Allmacht, auf die wir vertrauen dürfen. Der „freie Wille“ wird maßlos überbewertet. Luther hat klar gesagt, dass menschlicher freier Wille im Gegensatz zu göttlicher Allmacht stehen würde, daher hat er gefolgert, dass es keinen freien Willen gibt. https://youtu.be/zpU_e3jh_FY ist eine moderne Begründung, erstaunlich

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